Die Actual-Play Geschichten der Caligari Crew 2.0 by Durinson | World Anvil Manuscripts | World Anvil

Kapitel 4: Aftermatch

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Glück gehabt

Madness rannte zu dem Medkit, welches an der Wand hing. 

Chaosfee sprintete direkt zu dem verbrannten Körper. Der Kerl war ein zäher Bursche. Vielleicht konnte ihn ein Heilzauber von der Klippe des Todes in die richtige Richtung schubsen. Während sie kanalisierte, spürte sie wie ihr Schutzgeist Schlange ihren Zauber verstärkte. Ihre Unwissenheit über den Zustand des Teamkameraden hat Schlange hervorgelockt. Neugier füllte ihren Körper. 

 

Er begann wieder sichtbar zu atmen. Die verbrannte Haut wurde durch gesunde Haut ersetzt. Das Medkit und Madness halfen zusätzlich. 

Er lebte - niemand hatte eine Ahnung, wie das möglich war. Aber er lebte. Nur das zählte.

Kawumms schlug die Augen auf.

“Robust gebaut” meinte Mario aus dem Hintergrund.

“Robust gebaut für 4” kam leise aus dem Mund des Orks.

 

Madness lächelte erleichtert. Da merkte sie einen Stupser an ihrer Hand. Mario hielt ihr die Minzpastillendose hin. 

“Hilft gegen den Gestank.”

Jetzt wo die Anspannung abfiel, merkte sie, wie abscheulich es hier roch. 

Sie nahm das Angebot dankbar an.

 

Kawumms richtete sich auf. Alle schauten ihn erwartungsvoll an. 

Seine Hand wanderte an sein rechtes Ohr. War da Plastik?

“Ja netter Versuch, aber Kommlinks baut man eigentlich anders ein.”

Er drehte den Kopf zu dem Zwerg, der breit grinsend stehend gerade so etwas größer war als der sitzende Ork.

“Ha Ha.” Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Ein Grinsen wanderte durch alle Gesichter - und sie mussten einfach lachen.

 

Madness fing sich als Erste wieder.

„OK, nachdem unser Großer einsatzfähig ist - Back to Business. Sie schaute dabei ihre magisch begabte Freundin an. Diese verstand und entließ ihren Geist in den Astralraum.

Sie schaute kurz auf die Aura von Kawumms - Das Erlebnis schien keinen bleibenden Schaden an seinem Geist hinterlassen zu haben. Aber irgendwie war die Aura jetzt stärker als früher. Als ob sie durch das Feuer entzündet wurde. Sie musste sich von dem Anblick losreißen - liebend gerne hätte sie das weiter untersucht, es gab wichtigere Dinge.

Sie schlug ihre Augen wieder auf und wischte sich den Sabber von ihrem Kinn, der an einem ihrer Hauer aus dem Mund gelaufen war.

 

“Der Rigger und die Magierin verpissen sich. Keine weiteren Geister zu sehen.”

“In der Matrix sind keine weiteren Drohnen zu erkennen. Dafür sehe ich einen Haufen Kommlinks in unsere Richtung kommen.”

Madness nickte. 

„Kawumms, Fee und ich gehen in das Dorf. Mario, du bleibst bei Frau von Hohenstein.“

Mario hob die Hand und reckte den Daumen nach oben.

„Ich schau in der Zwischenzeit, ob ich was über unsere Angreifer hier rausbekommen kann.“

 

 

 

Die nächsten Wellen


Unten an der Hauptstraße angekommen verstecken sich die drei Runner hinter einer Ecke. 

„Wieviel siehst du?“

„In dem Wagen sind 5 Auren zu erkennen. Wenn Du mich fragst – die sehen aus als ob sie Arschlöcher sind.“

„Du kannst an der Aura erkennen ob jemand ein Arschloch ist.“

„Nur bei ganz großen.“ Chaosfee schaute dabei mit einem verschmitzten Lächeln den Ork hinter ihr von oben bis unten an.

„Wegpusten?“

„Wir warten. Ich will sehen was passiert. In dem Gasthaus gegenüber tut sich was.“

„Ok, Du sagst an.“

 

Die drei beobachteten, wie fünf weiße Männer mit blonden Haaren und Vokuhila Frisuren aus dem Van stiegen. 

„Ui, das stinkt nach Siegfriedbund – die vermöbel ich immer mal ganz gerne.“, hörte  man von Kawumms.

Im Gasthaus öffnete sich ein Fenster im 1. Stock.

„Verpisst euch Siegfried-Bubies“, tönte eine Stimme aus der Öffnung.

Als Antwort hoben die fünf ihre Sturmgewehre und feuerten. Was sie dabei übersahen, war die Türbewegung der Eingangstür nur wenige Meter entfernt.

„Jetzt wird es spannend.“, murmelte Madness.

AUs der Tür trat eine Person in einem Kampfanzug.

„WOW – ein HALO SPARTAN Anzug – der beste Scheiß auf dem Schutzanzugmarkt“, entfuhr es Kawumms. 

„Und warum ist er besonders..“


Die Worte des Satzes wurden von einem schweren MG-Feuer überdeckt. Der Munitionsgurt rasselte in atemberaubender Geschwindigkeit durch. Der Lauf des MG fing an zu glühen.

Die Männer vor dem Van hatten nicht den Hauch einer Chance. Bevor sie ihre Waffen auf das neue Ziel lenken konnten, waren sie und der Van – man kann es nicht anders beschreiben – hingerichtet.

Die Person in dem Anzug drehte ihren Kopf zu den dreien hinter der Ecke und nahm dabei den Helm ab. Die Frau, die zum Vorschein kam, winkte ihnen zu und rief: „Schnell in das Gasthaus, bevor die Spielzeugpolizei hier auftaucht, die da hinten kommt.“

„Wollen wir das wirklich?“, fragte Madness ihre Freundin.

„Naja, viel Optionen haben wir nicht – auf bewegt eure Hintern.“

Nachdem die Tür wieder verschlossen war, drehte sich die SPARTAN zu Ihnen um. 

„Elena Wittgenstein, Bodyguard von Frau von Hohenstein, und das ist Charlie.“

Sie nickte in Richtung des Mannes, der gerade die Treppe herunterging. Groß, atheltisch, ca 65 Jahre würde Madness schätzen.


„Hallo, Karl Maier. Ihr könnt mich Charlie nennen. Ich war Sicherheitschef bei Frau Weid...von Hohenstein.“

„Chaosfee, Kawumms und ich bin Madness.“

„Euer Ankommen hat wohl ein paar Leute aufgeschreckt. In der Burg alles gut?“
„Alles gut“ kam im Chor. Die drei schauten sich irritiert an. Dieser Charlie war es gewohnt Ansagen zu machen. Eine starke Ausstrahlung.

„POLIZEI! RAUSKOMMEN!“

Elena schaute vorsichtig aus dem Fenster.

„Die sind garantiert gekauft. Wer soll die den gerufen haben. Wir jedenfalls nicht. So wie es aussieht sind das aber zwei einfache Streifenpolizisten. Die bewegen sich keinen Meter von ihrem Auto weg. Der Hinterausgang sollte daher frei sein.“

 


In der Burg angekommen, kam die Hausherrin auf sie zu.

„Elena, Charlie – bin ich froh, dass euch nichts passiert ist.“

Als sie sich den Runnern zuwand, hörte man Mario aus dem Gang, der zur Küche führte. 

„Kann mir jemand erklären was hier los ist? Jedesmal, wenn ich in die Matrix gehen, taucht da was auf, was da nicht hingehört.“ Der Stimme folgend war nun auch der Besitzer zu erkennen.

„Da ist ein PAN auf Schleichfahrt. Fast hätte ich es übersehen.“

Chaosfee schaute sofort im Astralraum, ob sie erkennen konnte, wozu dieser PAN gehörte. 

„Es nähert sich etwas, was in einen Zauber gehüllt ist.“

Madness schloss kurz die Augen und griff sich mit Mittelfinger und Daumen an die Nasenwurzel. 

„21,22,23...drehen hier alle gerade durch? Ok – Das klingt für mich nach einem geordneten Rückzug.“ Sie schaute Elena an.


„Da schließe ich mich an. Folgt mir – es gibt ein Fluchtweg aus dem Erinnerungsraum in den Wald.“

 


In einem Seitengang öffnete Elena eine Tür zu einem Raum mit einem kleinen Erker auf der dem Dorf abgewandten Seite.
An den Wänden waren Bilder, Pokale und andere Dinge ausgestellt. Das einzige Licht kam von den Spots, die in den Vitrinen die die Erinnerungstücke anstrahlten. 


„Hilf mir mal den Teppich wegzuziehen.“

„Ah – der Klassiker“, antwortete Kawumms und packte mit Charlie das schwere Stück an.

In der Zwischenzeit schlenderte Chaosfee wie in einem Museum an den Exponaten vorbei. Viele zeigten eine Frau beim Händeschütteln. 

„Sieht nach Politik aus, und hier nach einer Tourismusmesse. Zenit – ist das ein Konzern? Der Name Edith Weidner taucht da ganz schön oft auf“, murmelte sie. Neugierig, fragend drehte sie sich zu Charlie um. 

Hatte er nicht vorhin irgendwas mit Weid.. gesagt? 

 

Ihr Blick fiel dann auf die Burgherrin, die sie beobachtet hat.

„Ich erkläre es Ihnen später.“

Chaosfee nickte und wies mit der Hand auf die inzwischen offene Falltür. 

„Nach Ihnen.“


Der Ausgang befand sich in einem kleinen Wirtschaftsgebäude. In ca 100m Entfernung war der Waldrand zu erkennen. Die Felsen, auf der die Burg stand, strahlte die Wärme des Tages ab. Der Mond erhellte den Streifen vor Ihnen. In einer anderen Situation sicher eine idyllische Szene.

„Wo sind die Angreifer“ fragte Elena.

„Kurz vor der Burg – auf der anderen Seite – also am besten jetzt laufen“ kam von Chaosfee, die sich schon geduckt in Richtung Wald bewegte.
 
Kaum unter den Bäumen angekommen drehte sich die Gruppe um und schaute auf die Burg.

„Sieht wer was?“

„Ich seh nichts.“

„Au Fuck!“ entfuhr es Madness, als plötzlich über dem Burghof stehend ein T-Bird auftauchte und die Rotorgeräusche zu Ihnen gelangten.

 „Die haben es drauf“ kommentierte Kawumms die Abseilaktion von schwer bewaffneten Personen.


„Elena klopfte dem Zwerg neben sich auf die Schulter. 

„Da bin ich aber froh, dass Du die trotz Matrixschleichfahrt gesehen hast. Da hätte selbst mein SPARTAN nicht geholfen.“


„Zwei km von hier ist ein Dorf“ hörten sie Charlie. „Von da können Freunde uns nach Nürnberg bringen. Lasst uns verschwinden. ich möchte die da oben nicht näher kennenlernen.“

 

 

Ein alter Bekannter

Am nächsten Morgen sass die Caligari-Crew vor einem gehobenen Frühstück in einem Nürnberger Hotel.

„Sind das echte Tomaten?“

„Habt ihr schon die Wurst probiert. das ist keine Soywurst.“

Kawumms war überwältigt. Auf der Straße und bei der Bundeswehr gehörten diese Dinge in den Bereich ‚Mythen‘.

Madness und Chaosfee mussten aufgrund der Mengen, die er in sich reinschaufelte, unwillkürlich an Spades denken.

„Iss langsam. Genießen ist das Zauberwort.“

„Ich - genie - üb - Men“ hörte man durch eine vollen Mund.

Chaosfee drehte sich zu Mario, der das Ambiente mit klassischer Musik untermalt durch Schmatzgeräusche und dem Geschirrgeklapper auf sich wirken ließ.

„Hast Du schon Erfolg mit den Kommlinks der Angreifer gehabt?“

Aus seinen Gedanken gerissen stoppte er seine Hand, die eine Minzpastille in den Mund schieben wollte. Er legte sie schnell auf den Tisch und nahm einen tiefen Schluck aus der Kaffeetasse. 

„Das ist ein feines Stöffchen. Daran könnte ich mich gewöhnen.“

Nach 1-2 Sekunden versonnenen Blicks schaute er Chaosfee an, die geduldig gewartet hat.


„Die Kommlinks waren Wegwerf-Dinger. Das hat nichts gebracht. Aber die Runner habe ich über eine Bildersuche in den Schattenboards gefunden. Es sind Runner hier aus Nürnberg. Ihr Schieber ist wohl auch von hier. Und der Kommlink vom dem, das war fast schon zu einfach.“

„Er hat garantiert einen Anruf in den letzten Stunden getätigt, oder“

„Aber sowas von. Wollt ihr raten?“

3 Augenpaare schauten ihn grimmig an.

„OK – es war ein Herr Brackhaus.“

„Saeder-Krupp?“

„Was ist mit Saeder-Krupp?", hörten sie von der Tür. Ihre Auftraggeberin betrat den Frühstücksraum. 


„Es scheint, als ob der Goldene dahinter steckt“, Madness erzählte, was Mario herausgefunden hat. 

 

„Oh dieser Wurm – jetzt wird mir einiges klar. Ich muss kurz telefonieren.“ Dita von Hohenstein setzte sich und schien Anrufe über ihr DNI zu tätigen. Nach wenigen Minuten richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Runen zu. 

 

„So, das war es mit meiner Zeit als Burgbesitzerin. Ich habe es gerade an Sader-Krupp verkauft. SIe hatten schon einige Kaufangebote an mich gesendet. ich hatte nur bisher abgelehnt. Vielleicht auch nicht das Schlechteste. Ich danke euch vielmals. Falls ihr mal Hilfe braucht meldet euch."

Nach einer Gedankenpause fuhr sie fort:

"Wie ihr sicher schon geahnt habt, bin ich etwas älter als dieser Körper hier vermuten läßt. Vor meiner Lyophilisierung war ich Edith Weidner. in den 50ern hier Ministerpräsidentin und später CEO von Zenit. Ich habe da noch ein bisschen Einfluss“

Ein angriffslustiges Lächeln glitt über ihr Gesicht und sie erhob sich.

„Dann wird es wohl Zeit wieder auf die Tanzfläche zurückzukehren.“

„Hier ist übrigens das versprochene Geld inkl. dem Bonus. DIe Zimmer sind noch 2 Tage bezahlt. Ich verabschiede mich dann mal. Ich habe noch einiges zu klären.“

Kawumms schaute auf das Frühstück und grinste über beide Ohren.


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